Deutsche Wörter in der Welt: ein Export­schlager

Kühe auf einer Wiese mit Containerschiff im Hintergrund

Deutsche verreisen bekanntlich gern. Daher ging auch so manches deutsches Wort auf Reisen und machte es sich in dem Wortschatz vieler Gastländer gemütlich.

Immerhin etwa 10.000 deutsche Wörter sind in die Sprachen dieser Welt ausgewandert. Besonders die englische Sprache übernahm sehr viele deutsche Wörter – nicht nur „Blitzkrieg“ und „bratwurst“, nein, sondern auch „Gedankenexperiment“, „Gesamtkunstwerk“,  „lebkuchen“ und das „glockenspiel“ sind in der englischen Sprache heimisch geworden.

Manchmal wurden deutsche Wörter aber auch aus geheimnisvollen Gründen übernommen: „باغر“ zum Beispiel für „Bagger“ und “بيرة“ für „Bier“ im Arabischen, „doppelgänger“ und „laborantin“ in das Französische. Und in die italienische Sprache sind die deutschen Wörter „Speck“ und „edelweiss“ eingewandert. Besonders das Substantiv „Poltergeist“ hat eine erstaunliche Karriere gemacht. Dieses Wort, das im deutschen Sprachgebrauch wohl eher ein Schattendasein führt, geistert im Griechischen als „dπόλτεργκαϊστ“ (poltergaist), im Bulgarischen als „полтъргайст“ (poltârgajst) und im Russischen als „полтергейст“ (poltergeist) herum.

Nun raten Sie, welches deutsche Wort in viele weitere Sprachen aufgenommen wurde? Richtig: Es ist der „Zeitgeist‟. Dieses Wort ist sozusagen der deutsche Sprach-Export-Schlager: „ツァイトガイスト“ (tsaitogaisuto) im Japanischen, „Zeitgeist“ im Niederländischen, „zeitgeist“ im Polnischen, „zeitgeist“ im Portugiesischen, „zeitgeist“ im Französischen und „zeitgeist“ im Spanischen. Übrigens: Dieses Wort wurde 1769 von Johann Gottfried Herder erfunden – so wie viele andere Wörter des deutschen Wortschatzes auch.